Die Grundidee von Fitness- bzw. Bewegungstraining für Hunden unterscheidet sich nicht so stark vom Fitnesstraining für Menschen, wie man vielleicht vermutet.
Doch wie erkennt man einen fitten Hund? Laut Wikipedia wird Fitness folgendermaßen definiert:
“Unter Fitness wird im Allgemeinen körperliches und oft auch geistiges Wohlbefinden verstanden. Fitness drückt das Vermögen aus, im Alltag leistungsfähig zu sein und Belastungen eher standzuhalten.”
Im Grund genommen sollte ein fitter Hund also mit den Anforderungen, die an ihn gestellt werde (psychisch und physisch) umgehen können. Außerdem zeigt es, dass immer individuell beurteilt werden muss, ob der Hund fit bzw. gesund ist.
An einen Sporthund werden beispielsweise unterschiedliche Anforderung als an einen Familienhund gestellt.
Im Bewegungstraining sind 4 Komponente wichtig, um den Körper bzw. den Bewegungsablauf zu harmonisieren.
Zu den Komponenten zählen:
- Balance (& Core Training)
- Stärke
- Ausdauer (& Cardio Training)
- Flexibilität (Range of Motion)
Das Training soll die natürliche Anmut und Vitalität des Hundes hervorbringen. Junge Hunde können durch diese Art von Bewegungstraining beispielsweise ihr Körperbewusstsein verbessern, Sporthunde können ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen bzw. ihre Leistung steigern und Senioren können ihre Mobilität und Bewegungsfreude erhalten.
Balance
Balance ist eine der ersten und wichtigsten Komponente im Bewegungstraining. Durch Balance erkennt der Körper, wo er sich in seiner Umwelt befindet und wie er reagieren soll. Einerseits schützt sie den Körper vor Verletzungen und andererseits hilft sie bei der Feinabstimmung von Bewegungen mit.
Der Körper versorgt das Gehirn mit drei verschiedenen Arten von sensorischen Eindrücken, welche helfen die Position des Körpers zu bestimmen – visuell, vestibulär und sensorisch.
Das Gehirn fügt die Eindrücke von diesen drei System zusammen und erstellt sozusagen ein „Bild“ wo sich der Körper in Relation zur physischen Welt befindet.
Wenn eines dieser Systeme eingeschränkt ist, wird die Balance gestört. Deswegen haben ältere Hunde mit Seh- oder Hörstörungen meist Gleichgewichtsprobleme.
Durch das Training des sensorischen Systems werden unter anderem die Core Stabilität und das Körperbewusstsein trainiert.
Das „Core-Training“ ist bereits seit längerer Zeit für den Menschen bekannt. In den letzten Jahren gewinnt diese Art des Trainings auch bei unseren Hunden an Bedeutung. „Core“ wird als Kern im deutschen übersetzt und bezeichnet den „Kern des Körpers“. Die Kernmuskulatur schützt unter anderem die Wirbelsäule und die dazugehörigen Strukturen sowie die inneren Organe. Die Core Muskeln schützen den Körper gegen äußere Einwirkungen, stärken das Gleichgewicht und stabilisieren den Körper. Außerdem bilden die Muskeln des Rumpfes das Zentrum des Körpers von dem jede Bewegung ausgeht. Die Kernmuskulatur trägt auch maßgeblich zu der Körperhaltung bei.
Jeder Hund (und auch Mensch) benötigt eine gute Grundmuskulatur für ein gesundes Leben. Durch ein besseres Körperbewusstsein kann der Körper bzw. die Gliedmaßen schneller reagieren. Infolge einer schnelleren und präziseren Reaktion werden Verletzungen reduziert.
Eine bessere Balance hat viele Vorteile, dazu zählen unter anderem ein vermindertes Verletzungsrisiko und bessere sportliche Leistungen.
Stärke
Stärke verbessert sozusagen die „Wirkung“ der Muskeln. Außerdem kann eine gut trainierte Muskulatur Gelenke, Bänder und Sehnen unterstützen und schützen. Eine Bewegung ist fließend und elegant, wenn der Hund, die für diese Bewegung benötigte Stärke besitzt.
Für Agility benötigt ein Hund beispielsweise eine starke Kernmuskulatur, um den Körper vor Verletzungen zu schützen, eine starke Hinterhand, um mit mehr Kraft starten zu können, wodurch sich die Geschwindigkeit erhöht und eine starke Vorhand, um den Schulterbereich zu schützen.
Ausdauer
Cardio-Training beim Menschen unterscheidet sich nicht so stark vom Training beim Hund.
Unter Ausdauer- bzw. Cardio-Training versteht man Trainingsprogramme, deren Ziel es ist, die Ausdauer zu erhöhen, also die Fähigkeit des Körpers, über einen ausgedehnten Zeitraum Leistungen zu erbringen. Diese Art von Training trägt wesentlich zur Entwicklung und Aufrechterhaltung eines guten Gesundheitszustand (Herz-Kreislauf-System) bei.
Man unterscheidet Ausdauertraining für kurze Strecke/Sprints (anaerobe Ausdauer) und für lange Strecke (aerobe Ausdauer).
Flexibilität
Aktive und passive Dehnungen erhalten die Elastizität der Muskelfasern, erhalten die Mobilität, bereiten den Hund auf nachfolgende Übungen vor und können das Verletzungsrisiko reduzieren.
Aktive Bewegung ist unerlässlich für einen leistungsfähigen Körper und durch nichts zu ersetzen.
Passive Dehnungen werden durch den Menschen ausgeführt. Bei der passiven Dehnung ist es möglich bewusst an die Grenzen der Bewegung zu gehen und verkürzte Muskulatur gezielt wieder zu dehnen.
Bei Hundeturnen spielt – je nach Wunsch der Gruppe – Balance, Stärke und Flexibilität eine große Rolle. Bei einem Einzel-Bewegungstraining gehe ich selbstverständlich auf Ihre individuellen Wünsche ein.
Für mehr Informationen zu meinem Angebot oder bei offenen Fragen können Sie mich gerne kontaktieren.